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Was macht ein gutes Bild aus? Die Selektion

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Mit dem Ziel 30 Bilder auszustellen, fragte ich mich Tag für Tag, was ein gutes Bild ausmacht. Nach einer gewissen Zeit orientiere ich mich an der Aussage: «Ein Bild muss eine Geschichte erzählen». Eine schöne Komposition (ohne Geschichte) oder eine spannende Person (ohne Gedanken an vorher und nachher) genügen nicht.

Zur Auswahl standen über 600 Bilder und schon bald konnte ich diese nicht mehr sehen. Begonnen habe ich mit einem Punkte-System in Adobe Lightroom (3 = vielleicht, 2 = Kandidat und 1 = gewählt). Aber selbst nach mehreren Runden mit mir selbst hatte ich immer noch 150 Kandidaten und somit nicht wirklich eine Auswahl.

Bald konnte ich meine eigenen Bilder nicht mehr sehen und ich fand auch keine eindeutige Antwort, welches Foto «ausstellungswürdig» ist. Bis heute nicht. Der nächste Schritt war also, die Bilder mit einem Laserdrucker auf Papier zu bringen und einigen Leuten, deren Auge ich traue, den Stapel vorzulegen. So auch Olga, unserer älteren Tochter, die sich auch ab und zu an eine Kamera wagt.

«Gelöst» hat mein Problem dann der Zeitdruck. Nach meinem ersten Termin im Fotolabor musste ich die Daten innert 12 Stunden bereitstellen. Also nahm ich alle mindestens einmal als gut befunden Bilder und wählte in einem rotweinintensiven Prozess einen Stapel von 40 Bildern. Diese habe ich am nächsten Tag zusammen mit dem Labor auf 28 reduziert: Das wird jetzt also Ausstellung Caught in the Act.

PS: Am letzten Tag der Auswahl nahm ich dann noch meine Bahnhofssymmetrien dazu, doch das ist nochmals eine Geschichte für sich…

Von Jürg Stuker
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