Viel Lärm um nicht mehr viel…
Das Namenssytem der Domänennamen (RFC 1035) verstand ursprünglich nur die 52 Buchstaben a-z und A-Z plus die zehn Ziffern 0-1. Dann kam viel Diskussion und zwei konkurrenzierende Codierungsstandards mit dem Ziel, weltweite Sonderzeichen (wie öäà©à ) in derselben technischen Infrastruktur (DNS-Server) abzubilden: RACE und Punycode. Die offiziele und kaum verstandene Bezeichung für diese Erweiterung ist übrigens IDN: Internationalized Domain Name.
Standard der Codierung wurde Punycode und bald begann das Rennen auf neue Domänen, beispielsweise bei Switch in der Schweiz oder bei DENIC in Deutschland.
Und dann? Der Internet Explorer (und viele andere Webbrowser) verstand die neue Namen nie respektive nur mit dem iNav-Plugin von Verisign, welches niemand installiert hat und auch kaum installieren würde. Zur Hilfe kam zum Glück der neue “Browser-Star” Firefox, doch mit der Verbreitung wurde ein massives Sicherheitsproblem publik, welches seit 2001 bekannt war: IDN Spoofing (Punycode Homograf Angriff). Dieses betrifft alle Browser und lässt sich nicht so einfach wegbringen.
Die aktuell beste Lösung ist nun, dass die Adresse www.jürg.com nach dem ersten Aufruf ständig als www.xn--jrg-hoa.com (die Punycode-Codierung) angezeigt wird. Kaum so, wie es bei den Nutzern angedacht war… Und der Internet Explorer kann die Domänen immer noch nicht auflösen. Viel Lärm um nicht mehr viel…
Und was empfehle ich Kunden? Relevante Adressen mit Sonderyeichen reservieren um diese danach nicht zu brauchen. Nicht sehr spanndend.
Domänennamen mit Sondereichen (IDN): Stand der Dinge
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