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Der "lange tail" in der Realität

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«The long tail» (beispielsweise) bezogen auf den Buchhandel sagt das Folgende. Wegen den Lagerhaltungskosten und dem Raumangebot in der Buchhandlung, muss sich ein physischer Buchladen auf eine kleine Anzahl Bücher beschränken: Bestseller oder Nische. Die folgende Graphik skizierte dies mit der ersten «Grenze» von ca. 100’000 Büchern.
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Da Amazon viele der Bücher nicht selbst an Lager hält, aber als Intermediär agiert, ist die Anzahl Bücher dort massiv höher. Oder wie Bezos von Amazon sagte: «We sold more books today that didn’t sell at all yesterday than we sold today of all the books that did sell yesterday». Sobald Bücher auch digital geliefert werden, nimmt die Anzahl möglicher Titel nochmals massiv zu. Ein Beispiel dafür ist die digitale Buchhandlung von ACM.
Was soll der traditionelle Buchhandel tun? Ein exzellentes Beispiel heute in Zürich. Das physische Regal wird (sozusagen an nach der long tail-Grenze) um eine Computerbestellung ergänzt. Die Notiz neben dem Computer besagt, dass 3 Mio. Titel bestellbar sind. Das Beste aus beiden Welten!
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PS: Über mögliche deutsche Übersetzungen des Begriffs «long tail» wurde am Rand der SBAW heftig gewitzelt (deshalb der Titel). Auslöser war Hannes, der von dem Geschäftsmodell am Ende von Schwanz sprach.

4 Kommentare

  • Die wörtliche Übersetzung des ganzen und chregu’s anspielung auf den passenden Schwanzvergleich des Herrn Leu hat dann auch bei mir zu einem Schmunzel geführt.

  • Aber ein Buch wird doch vor allem durch die Bindung von losen Blättern zu einem kompakten eingebundenen Werk definiert. Die Frage warum man es e-Buch nennen darf ist also durchaus berechtigt. Vielleicht sollte man wirklich eine neue Nomenklatur finden? Den Buchhandel würde es vielleicht freuen, denn die Speicherung in ein pdf kann man wohl kaum als Binde-Vorgang bezeichnen – oder?

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