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Gross gegen Gross (oder: Was gesagt werden soll, wird gesagt werden)

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Eine der wichtigsten Eigenschaften eines Weblogs ist aus meiner Sicht die Kommentarmöglichkeit. Bei fast allen Diskussionen mit Kunden kommt hier der Einwand, dass Kommentare nicht erwünscht sein könnten. Oder so wie bei einer Diskussion in Deutschland formuliert: «Ich habe keine Kunden, ich habe nur Gegner» (die Person ist verantwortlich für ein Kernkraftwerk).
Meine These: Alles was gesagt werden soll, wird gesagt werden.. Und zwar im Pausenraum, am Stammtisch oder irgendwo sonst. Mutmasslich auch im Internet. Selbst sehr grosse Firmen wurde so gezwungen, reaktiv zu agieren/antworten. Wäre es nicht besser gewesen, die Kommentare als erste Instanz (in eigenen Kanälen) empfangen zu haben? Darauf reagieren ist immer heikel, aber je später desto schwieriger. Meist haben es dann schon die Zeitungen aufgenommen und damit Reichweite erzeugt…
Ein aktuelles, weniger bekanntes Beispiel zur Illustration. Grossbank gegen Grossmeister: UBS «gegen» die Schachlegende Bobby Fischer. Ein kurzer Abriss der Geschichte ohne Wertung. Die Grossbank UBS löst die Kundenbeziehung mit Bobby Fischer einseitig auf und da Fischer dies nicht will, gibt er keine Kontobeziehung zur Saldierung bekannt. Nach einem langen Hin und Her überweist UBS von über drei Millionen CHF ohne Einwilligung.
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In der Folge publiziert Bobby Fischer alle Dokumente im Internet. Diese wurden dann beispielsweise vom grössten Schachserver www.chessbase.com publik gemacht. Jeder kann sich nun öffentlich eine Meinung bilden… die Herausforderung an die Kommunikation sind gross und auch andere Medien habe sich auf die Geschichte gestürzt.

2 Kommentare

  • Das spannende daran ist ja, dass Fischer dafür kämpft, bei der UBS bleiben zu können. Die meisten von uns hätten wohl schon lange entnervt aufgegeben und sich eine andere Bank gesucht.
    Interessant ist aber auch der Fact, dass die UBS sich in keinem Brief an Fischer oder seine Anwälte über die Gründe der Kontoauflösung äussert. Klar, das muss sie nicht, allerdings würde mich das als Kontoinhaber auch interessieren…

Von Jürg Stuker
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