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Mass Media for the Masses?

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Ein paar Leckerbissen aus der Diskussion von Bruno Giussani, Jean-Christoph Liechti, Julika Hartmann und Martin Haselbacher.
Bruno: Die Massenmedien werden sich (nun endlich) stark in Richtung der Partizipation entwickeln. Umkehrung der Informationspyramide und mehr Direktheit. Weblogs werden zu umfassenden Webangeboten. Die Diskussion stammt eigentlich aus dem Jahr 1999.
Frage an Martin. Sind die Einflüsse der Weblogs auf die Zeitung stark? Noch nicht, aber wir müssen unseren Usern helfen zu bessern, lokalen Informationen zu kommen. Beispielsweise über eine Syndikation von guten, einflussreichen Weblogs. Wir werden diese aufgreifen unter Berücksichtigung der traditionellen Regeln wie der einer zweiten Quelle.
Beim Fernsehen sind wir in der Hälfte des Weges sagt Jean-Christoph. Unsere Qualität ist sehr gut, aber wir sind nicht so Nahe am Markt wie die User, welche auf dem Internet publizieren. Machen wir morgen die Bilder noch selbst, die wir verteilen? Die Qualität ist nicht mehr so wichtig aber der Inhalt.
Bruno fragt ob sich, ob ein Blogger über das «Tool» definiert wird, oder ob auch die Person, welche die Tsunami-Welle gefilmt und über Internet verbreitet hat auch ein Blogger? Julika unterscheidet zwischen Leuten, die regelmässig teilhaben und solchen, die einmal was einschicken. Hauptziel ist es in Dialog zu treten. Das was Politik sein sollte: Mit den Bürgern in Dialog zu treten — Auch negative Voten und dazu sind Blogs ideal. Nicht für strategische Nachrichten für Journalisten.
Bei Medienunternehmen geht es auch um Geld. Was steckt für Geld hinter Citizen Journalism. Martin: Keine Idee… das Geschäftsmodell ist erst ein Thema, wenn etwas funktioniert. Aber ich komme auch von der Redaktionsseite… Unser langfristiges Geschäfsmodell von www.espace.ch ist bedroht beispielsweise durch Craigslist. Dort sind wir unter Druck und wir müssen auf alle möglichen Art und Weisen im Online-Bereich Sachen ausprobieren.
Frage an Martin. www.espace.ch syndiziert bereits Blog-Content. Wann erhalten die Blogger erstmals eine Abrechung mit Werbeeinnahmen? Wir müssen die Blogger irgendwann entlohnen, kennen das Modell aber nicht und arbeiten dran. Bezüglich Werbung sind wir nun auf einem tiefen Niveau und darum ist das Interess da an einer neuen Entwicklung. Und meine Aufgabe ist es im Tagesgeschäft immer wieder Vorschläge zu machen.
Bruno: Mir müssen die Chance nutzen besseren Journalismus zu machen. Erlaubt mir ein Beispiel während den Unruhen in den Pariser Banlieus. Dort hat — zeitlich nach der grossen Berichterstellung — der Schweizer Verlag Hebdo die Berichterstettung weitergeführt. Resultat war eine sehr intensive, weitreichende Diskussion. Heute wird Bondy Blog von Leuten die in der Banlieu wohnen weitergeführt. Eindrücklich.
Bei TSR haben wir zu jedem Online-Beitrag eine Kommentarmöglichkeit. Fernziel könnte eine Auswahl der Sendungen über solche Bewertungsmechanismen funktionieren.
Abschliessende Frage an Bruno: Wann werden wir das letzte Mal eine Tageszeitung lesen. Dann sind wir schon Tod, aber was schnell stattfindet ist die Disintermediation in verschiedenen Medien. Die Zukunft hybrid und nicht ablösend.
Hier das Tag sbawlive. Hier das Tag sbaw.

1 Kommentar

  • Es wird immer Platz für den Recherche-Journalismus bleiben.
    Es reicht z.B. nicht zu sagen:
    «Benedikt (Gottgeschickt), Katholischer Priester und Fan von Papst Benedikt (Gottgeschenk),
    hat seinen Sohn Mathieu (Gottgeschenk), per eidestattlicher Versicherung, aberkannt.»

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