Vor einiger Zeit habe ich — danke für Eure rege Mithilfe — eine Umfrage gemacht, was ein Weblog aus technischer Sicht minimal bieten muss. Ausserhalb vom namics Weblog wurde die Diskussion bei Matthias und Roger geführt. Die konsolidierten Resultate wollte ich eigentlich in mein (in der Zwischenzeit gut gelagertes) Whitepaper Corporate Weblog einbauen. Ich gewinne nun aber ein bisschen Luft mit einer Direktpublikation…
Ein paar Punkte, die von meiner ursprünglichen Idee abweichen.
Ich bevorzugte ursprünglich «sprechende» URLs. Das teilten die meisten Leute nicht (einige aber schon wegen Suchmaschinen). Vorschlag: Kurz muss sein und IDs tun es auch.
Trackbacks hatte ich mal als MUSS Anforderung. Hier fanden die meisten Leute es sein unwichtig. V.a. auch problematisch wegen Spam. Soll es so sein. Tschüss.
Neu dazugekommen ist ein Spamschutz für Kommentare und evt. auch für Trackbacks. Das hatte ich glatt vergessen.
Auch neu dazugekommen ist die Abonnierbarkeit resp. die E-Mail Benachrichtigung für Kommentare nach meinem Kommentar (auf einem fremden Weblog). Auch das hatte ich vergessen und bei unserem Blog danach noch eingebaut.
Also hier mein Versuch der Liste zu «Was muss ein Weblog technisch können?»:
[MUSS] 1. Ein einfaches Eingabe-System für Text, Bilder und Dateien.
[MUSS] 2. Jeder Post trägt Titel, Text, Publikationsdatum und -zeit sowie einen Autor. Idealerweise führt ein Link direkt zu Biographie und Kontaktangaben des Autoren.
[MUSS] 3. Jeder Eintrag hat einen stabilen Link (Permalink), welcher nach der Erstpublikation nicht mehr verändert wird. Dieser Permalink ist kurz und einfach memorisierbar.
[MUSS] 4. Der Inhalt ist als (valider) RSS- und Atom-Feed verfügbar. Autodiscovery, die Benennung des Feed-URL im HTML-Code der Seiten, ist unterstützt. Validierungstest bei feedvalidator.org.
[MUSS] 5. Jeder Eintrag besitzt eine öffentliche Kommentarfunktion. Diese kann auch ohne Registrierung genutzt werden und erlaubt eine Vorschau um Fehlpublikationen zu vermeiden.
[MUSS] 6. Das Weblog hat ein Archiv. Zeitlich organisiert und evt. zusätzlich für die Kategorien.
[MUSS] 7. Bei Kommentar-Einträgen wird der Autor automatisch benachrichtigt. Kommentierende können sich selbst auf die Benachrichtigung abonnieren, wenn zu ihrem Kommentar neue Kommentare hinzukommen. Via E-Mail oder via RSS/Atom.
[KANN] 8. Das Weblog bietet eine Volltext-Suchfunktion und Posts können Kategorien zugeordnet werden. Die Kategorien werden als Tags publiziert.
[KANN] 9. Immer wichtiger ist eine Funktion (z.B. Captcha), um Spam in den Kommentaren oder den Trackbacks zu vermeiden.
[KANN] 10. Der Weblog benachrichtigt relevante Hubs mittels einem Update-Ping über XML-RPC.
Was muss ein Weblog technisch können/bieten? [Antwort]
W
[MUSS] 11. Die Blogging-Software (bzw. das verwendete Theme) erzeugt validen (X)HTML-Code. Ist zwar bei meinem Blog momentan auch noch nicht der Fall, sollte aber sein. Denn gerade Software/Themes die oft verwendet werden führen dann auch zu vielen nicht-validen Blogs.
Das mit dem validen XHTML hatte ich mal drin, wurde aber über die (echte) Wichtigkeit ziemlich «belehrt». Schlussendlich tut es auch sinst 😉
Gute Zusammenstellung, danke! Ich bin der Meinung, dass Tags und Kategorien nicht das selbe sind und demnach unter Punkt 8 falsch dargestellt werden. Kategorien sind meist so organisiert, dass ein Eintrag jeweils nur einer Kaegorie zugewiesen werden kann, hingegen mehreren Tags. Kategorien sind eine Art Ordner, in die ein Beitrag «versorgt» wird. Tags sind lediglich Labels, mit welchen der Eintrag angeschrieben wird. Dies kann mehrfach geschenen.
@Roman
Einverstanden, dass Kategorien und Tags nicht dasselbe sind. Je nach Tool ist die Grenze, die Sie nennen, aber nicht zwingend gegeben.
Meine Intension (und auch während der Feedbackrunde) war die Strukturierung in einem Punkt unterzubringen. Eine Sachverwandtschaft gibt es ja schon.
Ich möchte den Punkt gerne so stehen lassen um die Liste vorerst stabil zu halten. Eine Anpassung evt. mal in der Zukunft.
Die übersicht gefällt mir sehr gut.
Ich habe mich nur gefragt, ob die Kommentarfunktion ein Muss ist und ob es auch erlaubt ist, die Kommentare erst dann publik zu machen, wenn sie durch den Blogbesitzer kontrolliert wurden. Die Möglichkeit Komementare abzuschalten, falls man mal längere Zeit nicht da ist, sollte erlaubt sein. (Oder falls der Spamschutz ausgehebelt wird)
Es muss dann ja bei den Kommentaren auch überprüft werden, ob die Email Addresse des Kommentators zu ihm gehört.
Bei Punkt 10 finde ich die Festlegung auf die technische Umsetzung der Benachritigung einengend. Kann aber als Beispiel stehen bleiben. Selbiges trifft dann auch auf 7 zu (warum nicht auch via SMS als KANN?).
LG
@Tix
Kommentar ist für mich ein MUSS bei einem Weblog (wenn es auch genpgende Gegenbeispiele gibt). Ohne Dialog geht sehr viel verloren. Nach einer gewissen Zeit sperren kann nüztlich sein — bei länger anhaltenden Themen aber auch lästig. Redaktion der Kommentare kann nötig sein, ist aber ein heikles Thema (wegen der Vorhersehbarkeit der Ablehung resp. den Regeln) und für «Alle» lasse ich es lieber weg.
Welches Medium bei der Benachrichtigung ist tatsächlich egal. Ich habe an E-Mail gedacht, da ich vor dem Computer sein will um interagieren zu können.
Bezüglich Benachrichtigung kenne ich kein anderes verbreitetes System als XML-RPC, höre aber gerne zu.
naaaja.. das mit dem Archiv ist etwas für sich. Auf der einen Seite ist ein Archiv, das als Linkseite einsehbar ist, wünschenswert, und vllt. sogar ein muss, auf der anderen Seite nimmt das arg viel Platz ein. Und nur 0,1% der User klicken da drauf. Darum hab ich mich dazu entschieden, das Archiv noch zu haben, aber via Suchfunktion zugänglich zu machen, rsp. über die Kategorien kann man ja entsprechend auch alle Beiträge einsehen.