Ja, sie kommt: Die TLD (top-level domain) «.eu».
An Anfang war es einfach: Alles was ein Ländercode nach ISO 3166-1 hat ist eine Länderdomäne (ccTLD = country code). Dann noch die generischen (gTLD = generic) «.com», «.edu», «.gov», «.net», «.org», «.mil» und eine Domäne für Infrastruktur «.arpa». Ausnahmen gibt es schon seit Beginn: ISO-Ländern ohne TLDs so wie Nord Korea, neue Länder wie Serbien und Montenegro oder Länder die es nicht mehr gibt wie die Tschechoslovakei. Eine weitere Ausnahme «.uk» für England obschon der ISO-Code «.gb» wäre u.s.w. ich war eigentlich bei «.eu».
Die Europäische Union will schon lange eine eigene TDL und nachdem die ICANN Mitte 2000 die neuen (amerikanischen und ziemlich unpopulären) Domänen «.aero», «.biz», «.coop», «.info», «.museum», «.name», und «.pro» eingeführt hatte (ein paar mehr sind schon im Köcher), wurde der Druck immer grösser «.eu» zu erlauben. Die Geschichte zu «.eu» ist ziemlich lang und harzig… und nun geht es los.
Es herrrscht schon ein ziemliches Chaos. Offiziell beauftragt wurde
ERUid damit die Regeln der Vergabe zu definieren und dezentrale Registrierungsstellen zu akkreditieren. Diese dezentralen Stellen sind schon ziemlich kreativ in ihrer Kommunikation und machen viel «Wind».
Offiziell ist der Zeitplan wie folgt:
Im Q4 2005 (noch kein genaues Datum) beginnt mit der sunrise period. Während der dürfen während den ersten 2 Monaten public bodies und Eigentümer von Markenrechten ihre Namen registrieren. Dann folgen nochmals 2 Monate in welchen Eigentümer anderer rechtlich geschützter Begriffe, Familiennamen u.ä. registrieren können. Und dansch (sunrise + 4 Monate) beginnt des öffentlichen Rennen.
Unsere Empfehlung: «.eu» wird wichtig. So bin ich mir ziemlich sicher, dass die EU exklusive Dienste anbieten wird und auch Suchmaschinen danach ranken etc.
Firmen mit dem Kommunikations-/Wirkungsraum Europa sollten sich die Domäne sichern – auch wenn sie diese nich gleich betreiben wollen. Insbesondere Inhaber von Markenrechten.
Dies aber erst nach dem offiziellen Start und nicht bei den Wild-West-Registraren die bereits jetzt einen Vorteil (gegen Geld) versprechen.
Nicht weniger wichtig bleiben die Länderdomänen und die unausweichliche «.com» (wegen Suchmaschinen). Aber das geht je nett nebeneinander ohne grosse Kosten.
Eine Top Level Domäne für die EU – und nun?
E
Allerdings dürfte es für den einen oder anderen eine (kleine) Hürde darstellen, dass nur Firmen und Personen .eu-Domains registrieren dürfen, welche über eine Adresse in einem EU-Land verfügen. Trotz Interventionen der Schweizer Regierung besteht für Schweizer (und Schweizer Firmen) nämlich keine «offizielle» Möglichkeit, .eu-Domains auf ihren Namen zu registrieren.
Es nützt einem bspw. als Schweizer Firma auch nichts, eine EU-Trademark zu besitzen. Solange man seinen Sitz in der Schweiz hat, ist eine Registrierung nicht möglich.
Siehe dazu auch meinen Post «DotEU und die Marken-Schlaumeier» unter http://bloggingtom.ch/archives/2005/08/03/doteu-und-die-marken-schlaumeier/
Vollständig einverstanden. Ich hatte die Anforderung mit dem Sitz in der EU (resp. die EC Regulation No 733/2002) notiert und im Post dann vergessen. Danke.
Wahrscheinlich kommt es so bei besp. bei «.fr» wo eine gleich Regeln gilt und Rechtsanwälte die entsprechenen Pakete schnüren…