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Startup Weekend in Zürich

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Zuerst die Beichte, dass ich noch nie an einem Startup Weekend teilgenommen hatte. Umso gespannter war ich, als mich Fabio als Jury-Mitglied an das Startup Weekend in Zürich einlud. Grundidee ist so einfach wie gut: „No talk, all action. Launch a startup in 54 hours.“ Zwischen Freitag- und Sonntagabend stecken Leute in drei Rollen die Köpfe zusammen und arbeiten in Teams an ihren Ideen: Unternehmer, Coaches und Jury.

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Die übergreifende, weltweite Konzeption des Wochenendes ist auf startupweekend.org sehr ausführlich dokumentiert. Die lokale Organisation ist auch in Händen von Unternehmern, die ebendieses Feuer nähren wollen. Letzte Wochenende am zurich.startupweekend.org waren diese „Facilitator“ Melanie Kovacs, Silvan Leibacher, Dejan Juric und Fabio Kunz.

Und so geht es. Am Freitag Abend stellen die Teilnehmer ihre Ideen, und die Coaches (erfahrenere Unternehmer und Themenexperten) ihre Profile vor. Nach den Ideen-Pitches formieren sich (typischerweise interdisziplinäre) Teams und die Coaches lassen sich in der Folge für Unterstützung beiziehen. Danach wird bis Sonntag Abend zusammen gearbeitet.

Annahme ist, dass alle Teams bei Null beginnen und nicht ein bestehendes Startup einbringen. Dies lässt sich zwar kaum überprüfen, die Gruppendynamik innerhalb der Teams stürzt aber häufig Einzelmasken die bereits „fertige“ Umsetzungen im Kopf haben.

Der Prozess in der Folge ist keineswegs linear: Es sterben Teams, es fusionieren Team, Leute wechseln Team, Coaches hinterfragen gewählte Pfade, Ideen verändern sich etc. Ein wichtiges Ziel der zwei Tage ist es sich an unterschiedlichen Leuten zu reiben um so voneinander zu profitieren. Oder wir es auf der Website steht: „Step outside of your comfort zone“.

Im Hub in Zürich sprudelte es auf jeden Fall und die Stimmung war grossartig kreativ und produktiv. Je nach Zusammensetzung in den Teams wurde eher programmiert, gescribbelt oder auf dem Business Modell Canvas gewirkt.

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Als Abschluss am Sonntagabend (vor dem finalen Umtrunk) pitchten zehn Teams Idee/Businessplan/Prototyp/ etc. vor einer Jury, welche nach vier Minuten Präsentation und drei Minuten Q&A drei Dimensionen bewerteten: 1. Business Model, 2. Technical und 3. Design.

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Danach wurden drei Gewinner ausgerufen: i) Best Pitch (Fahrgötti, Matchingplattform für Fahrschüler und Mitfahrer mit Zeit und Auto, typischerweise junggebliebene Pensionäre), ii) Best Prototype (Take It, Bestellanwendung für TakeOut, die mit ihren Prototypen (und einem ersten akquirierten Restaurant) eine End-to-End Bestellung einer Pizza geschafft haben) und iii) Overall Winner (Data Next, eine modulare Analyseplattform für quantitative Analyse von Finanzdaten als Excel-Ersatz).

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Und am wichtigsten, die vielen Unternehmer die 54 Stunden durchbearbeitet und gelernt haben und dabei zahlreiche neue Kontakte knüpfen konnten.

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(Gruppenbild von Regina Jäger Fotographie)

Eine grossartige Initiative die Lust macht, sich selbst auf das Glatteis zu begeben und dabei neue Leute kennen zu lernen. Für mich zudem eine Inspiration für ein Gefäss, bei welchen wir bei Namics regelmässig etwas ähnliches intern durchführen: lab.namics.com

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Von Jürg Stuker
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