Ein Registrar (Registrierungsstelle) verwaltet Domänennamen und ist somit auch der Ort um neue Domänen zu lösen. Für die TLDs .ch und .li in der Schweiz war das bis jetzt Switch resp. deren Dienst www.nic.ch. Zu den grossen Namen wie Go Daddy, Networksolutions, Enom.com oder TuCows gesellt sich neu Google mit deren Dienst www.google.com/domains (aktuell im ‚invite-only’ Beta).
Vorweg: Aktuell ist noch ein amerikanisches Zahlungsmittel zwingend, womit der Dienst in der Schweiz noch nicht genutzt werden kann (zudem werden .ch und .li noch nicht unterstützt).
Ich habe versuchshalber zwei .com-Domänen (eine von Network Solutions und eine von Enom.com) auf Google migriert. Erwähnenswert ist, dass der Dienst von Enom.com aktuell noch in den Eröffnungsprozess von Google App eingebunden ist und der Partner plötzlich zum direkten Mitbewerber wird.
Der Transferprozess ist von ICANN festgeschrieben und die wichtigsten Punkte sind nach der Eingabe des Domänenamens bei Google nett sichtbar: Unlock und Autorisierungscode.
Die Seite beim empfangenden System von Google ist sehr klar und einfach gestaltet. Nicht so bei den abgebenden Systemen. Bei Enom.com war Unlocking und Code nur per Mail-Support möglich (die Domäne war ursprünglich über Google App registriert) und bei Network Solutions half mir ein Support-Dokument des Konkurrenten von Go Daddy die sehr, verstecken Knöpfe zu finden.
Unlock war fast sofort getan und für den Code wartete ich bei beiden einige Tage und wurde gleichzeitig gewarnt, dass die Domäne ohne „Domain Transfer Lock“ verwundbar sei. Nach Eingabe des Codes geht es „google-like“ weiter. Entweder kann ich eine neue DNS-Konfiguration hinterlegen (resp. DNS delegieren) oder Google liest die bestehende Konfiguration des aktiven DNS.
Dieser Schritt ist sehr elegant gelöst und lässt danach auch zu, Einträge zu editieren. Der Weg hin zu Google wird einem damit sehr einfach gemacht. Und wie erwartet finde ich die Benutzerführung sehr smart und es wird auch nicht unterlassen eigene Dienste (wie App Engine) einfach zu konfigurieren.
Nach der vorgeschriebenen Wartefrist (Grace Period) von 5 Tagen hat die Übertragung in beiden Fällen dann auch tadellos geklappt. Google verrechnet für .com aktuell USD 12 pro Jahr und verlangt mindestens eine Zahlung (wie gesagt aktuell nur mit einer amerikanischen KK möglich) und schlägt diese grosszügig auf die aktuelle Laufzeit beim Konkurrenten oben drauf.
Im Paket von Google drin ist Mail-Forwarding für bis zu 100 Adressen, DNS-Hosting bei Google und auch die Anonymisierung der WHOIS-Einträge (über whoisproxy.com Ltd.). Zudem bieten sie externe Dienste wie Shopify, Weebly oder Squarespace zum Kauf.
Hier noch einer der sehr schlanken Admin-Screens welcher die neue DNS-Domäne zeigt, welche in der Zukunft sicher einiges zu reden gibt.
Der Dienst ist im Vergleich zu den Mitbewerbern extrem funktional gemacht was mir sehr gut gefällt. Zudem vertraue ich Google meine Domänen sicher zu halten und der DNS wird funktionieren. Preislich ein attraktives Paket und bald wohl die erste Wahl für neue Google App Domänen.
Google Domains als Registrar für Domänennamen
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