Digital sozialisiert, Denker, Macher und Angel Investor.

It is acceptable to be stale much of the time

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Ende 2005 schrieb Adam Bosworth von Google (vormals Bea) einen Artikel für die Zeitschrift Queue des ACM. Titel: Learning from the Web.
Darin zahlreiche Aussagen über offensichtliche Lektionen die uns das Web erteilt hat («unsurprising lessons» so wie loose Koppelung oder KISS) und wie immer ein bisschen was über XML. Spannend insbesondere die folgenden «Lektionen» unter dem Titel «unintuitive lessons».
1. Simple, relaxed, sloppily extensible text formats and protocols often work better than complex and efficient binary ones.
Einfachheit gewinnt über Perfektion resp. Methodenaufrufe über Text/HTTP sind besser als Corba/DCOM. Dies, da die Eintrittsbarrieren tiefer sind. Zudem werden die einfachen Protokolle Bottom-Up entwickelt und haben somit damit eine breitere Abstützung.
2. It is worth making things simple enough that one can harness Moore’s law in parallel.
Systeme so bauen, dass mit einem Scale Out der Hardware nahezu eine lineare Skalierung erreicht werden kann.
3. It is acceptable to be stale much of the time.
Dieser Punkt — und deshalb der Titel des Posts — ist einfach aber gewichtig. Es muss nicht immer alles synchron geschrieben und verarbeitet werden. Auch ein Paket-Tracking darf 30 Minuten verzögert sein. «Lazy copying to extra disks» genügt meistens und macht Systeme kostengünstiger und schneller.
4. The wisdom of crowds works amazingly well.
Ein Votum für Bottom-Up Mechanismen. Von Tagging über PageRank (Verlinkung als Auszeichnung) bis zu Feeds mit RSS.
5. People understand a graph composed of tree-like documents (HTML) related by links (URLs).
Mit dem wunderbaren Schlusssatz: «And suddenly hyperlinks come along, and as long as there is a Back button, they work.». Auch hier ist die Ansage klar.
Der ganze Artikel: Learning from THE WEB by Adam Bosworth, Google.

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