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Studie: The end of advertising as we know it

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Eine sehr interessante Studie des IBM Institute for Business Value. Die empirische Untersuchung berücksichtigt 2400 Konsumenten und 80 Kader der Werbeindustrie. Neben den USA, Japan und Australien reicht die Umfrage auch nach Deutschland und England. Ein paar Kernaussagen:
– Nutzungszeit Internet hat Fernsehen (ist je länger je mehr ein Background Medium) bereits überholt. Hauptunterschied ist, dass Werbekunden damit eine viel stärkere (nicht-lineare) Kontrolle darüber ausüben, was sie wann sehen wollen und was nicht. 71% alle Teilnehmer verbringen täglich mehr als 2 Stunden privat im Internet. Beim Fernseher sind es noch 48% — Tendenz klar.
– Amateure und Semi-Profis erstellen Inhalte mit Werbewirkung. Dies hat nicht nur ein Einfluss auf die Kosten der Erstellung aber insb. auch darauf, wo Werbung «geschaltet» wird, wer an dem Prozess teil hat und wie die Ertragsmodell gestaltet sind. 39% der Teilnehmer der Umfrage nutzen regelmässig Sites mit User Generated Content. Trend zunehmend.
– Performanceorientierung. Über 3/4 aller Kader in der Werbeindustrie sagen, dass in spätestens drei Jahren über 20% der Werbegelder auf Performance-Basis ausgegeben werden (shift from impression-based to impact-based formats).
– Neue Werbekanäle. Dank Internet entstehen neue Werbeplätze. Die Hälfte der Kader der Werbeindustrie vermuten. dass innert spätestens fünf Jahren mehr als 30% der Werbegelder aus den etablierten Anbietern von (Broadcast-) Werbeplatz dorthin abgewandert sind.
Interessant… in der ganzen Studie finden Zeitschriften und Zeitungen fast keinen Platz. Das hat möglicherweise auch seinen Grund. Und wie könnte es in den nächsten 5 Jahren weitergehen?
Zusammenfassend seien die grössten Disruptoren der Umstand, dass User aktiv entscheiden, was sie sehen (control, interact with, filter and block marketing messages) und das Weggehen von festen Inventaren die für Werbung zur Verfügung stehen zu performancebasierten Markplätzen bei welchen Inventare über Auktionsmechanismen festgelegt werden.
Und dann noch eine nützlich Visualisierung der Werschöpfungskette, in welcher mit Pfeilen gezeigt wird, wer an Bedeutung gewinnen und wer verlieren wird (Adieu Tradiational Direct Marketing und Traditional Media Buying).
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Hier der IBM-Report: The end of advertising as we know it [pdf, 308KB]
Und hier die Quelle: www.ibm.com/media/endofadvertising

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Von Jürg Stuker
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