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Was soll das mit Google Wave

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Nach ein paar Flickr Bildern haben mich einige Leute darauf angesprochen, was Google Wave ist. Hier eine erste nicht-technische Erklärung am Stück. Für den Fall, dass ihr lieber eine Video-Demo habt gibt es eine, gehalten durch einen der Lead-Entwickler, Lars Rasmussen.
Die kürzeste Erklärung von Google Wave ist: „Wie würde E-Mail funktionieren, wenn (ohne Technologierestriktionen) es heute neue erfunden werden könnte?“ Kernelemente davon sind:
1) Alle Elemente einer Kommunikation sind in einer „Wave“ zusammengefasst. Also nicht ein hin-und herschicken und damit eine Verdoppelung resp. eine Veränderung (je nach Zitierweise) von einzelnen Nachrichten, aber ein einzelner Nachrichtenstrom: Eine „Wave“.
2) Alle an der Kommunikation teilnehmenden Personen schauen auf dieselbe „Wave“, die sich (im Zielbild) in Echtzeit aktualisiert. Alle Personen haben (je nach Berechtigung) die vollständige und identische Information. Die auch, wenn Personen erst nach Beginn des Austausches einbezogen wurde.
3) Jedes Element der Kommunikation ist (wie bei einem Wiki) änderbar und die Änderungen werden protokolliert. Damit die Entstehung des aktuellen Zustandes nachvollziehbar ist, lassen sich die „Wave“ mit einer Replay-Funktion entlang der Zeit nachspielen (Startzustand bis jetzt, siehe weiter unten).
4) Innerhalb einer „Wave“ werden verschiedene Arten der Kommunikation (E-Mail: asynchron, Chat: synchron, Kommentare zu einem Eintrag etc.) transparent zusammengefasst. Keine Unterscheidung zwischen der Technik/Art der Kommunikation.
5) Schlussendlich ist eine „Wave“ auch ein Container für Anwendungen die sich einbetten lassen und an der Konversion können auch Roboter teilhaben. So kann „Rosy Etta“ beispielsweise zwischen 40 Sprachen übersetzen (ein Interface via dem Google AJAX Language API).
Hier die Übersichtsseite und ein paar Kommentaren dazu
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1) Die Navigation(spunkte) sind „nur“ Zusammenzüge von Suchanfragen, welche sich selbst erweitern kann. Zur Zeit wir mit im Bereich 2 die „Inbox“ angezeigt resp. die Suchanfrage in:inbox
2) In diesem Bereich sehe ich die aktuellen „Waves“ an welchen ich teilhaben kann. D.h. ich wurde von einen der bestehenden Teilnehmer als Adressat gewählt. Der letzte Update plus die Änderungen seit meinem letzen mitlesen werden in dem grünen Feld als Zahl gezeigt. Ich kann „Waves“ über „Mute“ aus meinem Blick verbannen.
3) Diese ist eine einzelne Wave, welche ich in der der Inbox ausgewählt habe: „Posting Screenshots“. Mit Ihren zeitlichen Entwicklung.
Will ist verstehen, wie das sichtbare Ergebnis entstanden ist, so sehe ich über die Replay-Funktion 12 Änderungen und kann diese Schritt für Schritt lesen:
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Hier ein Beispiel einer verschachtelten Kommunikation mit Kommentaren zu Teilbeiträgen (Wavelets). Interessant ist das Menu, welchen mit Aktionen auf der Diskussion erlauben inkl. einer privater Antwort (nur von den Personen die angegeben sind sichtbar, aber auf der „Wave“ gespeichert) und das Editieren der Nachricht selbst.
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Und schlussendlich, bevor ich in Roman-Grösse wachse, noch ein Beispiel einer Wave mit einer Anwendung drin (nicht sehr sinnvoll aber lustig, es gibt auch schon nützlichere wie ToDo-Liste etc. ;-).
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Der Ansatz ist sehr spannend, verlangt aber ein massives Umdenken. Das Konzept mit all seinen Kernteilen ist als OpenSource publiziert resp. baut auf bestehenden OS-Standards wie XMPP auf. Google wettet darauf, dass ihre Betriebskompetenz von Anwendungen ihnen einen Vorsprung im Markt sichern kann und auch das eigene API offen sein darf. Das könnte funktionieren. Die spannende Frage für mich ist, ob eine geschäftliche Nutzung erschlossen werden kann. Es bleibt spannend.
PS: Ich kann keine neuen User eröffnen / teilhaben lassen. Jeder muss sich selbst bewerben (Entwickler bevorzugt) und im FAQ steht dazu: It seems likely that before Wave goes live there will be a more open beta

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