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Top Ten Lies of Entrepreneurs

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Gestern, drüben bei Kickstart Innovation hat Guy Kawasaki die Keynote gehalten. Ziemlich nahbar und informell, vor allem aber auch inhaltlich sehr cool. Thema waren zwei Top 10 Listen und zwar die Top 10 Lügen (es wurden dann elf) die Startups erzählen, wenn sie Geld suchen, gefolgt von den Top 10 Lügen der Investoren (Venture Capitalists).

Hier die Auflistung der Top 10 Startup Pitch Lies und im Video könnt ihr auch den ganzen Rest anschauen.

  1. Our projections are conservative. Was sollen der Unternehmer denn sagen? Eine zu kleine und eine zu grosse Vorhersage fällt bei den Investoren durch, also nennen alle eine «mittlere Zahl», damit sie bei der Präsentation nicht durchfallen. Also eine Floskel und überhaupt: wer weiss schon, wie sich die Zukunft entwickelt?
  2. Big name research firm says our market will be $50 billion by the year 2025. Mit einer solchen Aussage soll suggeriert werden, dass der angepeilte Markt extrem attraktiv ist. Doch weiss dies auch «wichtig klingender Beratername» nicht. Zudem weiss niemand, welcher Anteil dieses «Marktes» tatsächlich monetarisierbar ist und es ist leider das Kerngeschäft der Berater grosse Zahlen zu publizieren.
  3. Big name company is going to sign our purchase order next week. Einerseits wird nicht geschehen bevor die Tinte unterm Vertrag tatsächlich trocken ist und andererseits ist es sehr dumm, wenn der potentielle Investor kurz mal bei «wichtig klingender Firmenname» anruft um die Aussage zu prüfen.
  4. Key employees are set to join us as soon as we get funded. Auch das wird nicht geschehen (denn so Leute kommen kaum wegen dem Geld) und vor allem wird niemand der in einer guten Position ist, eine solche Aussage bestätigen falls man sie anfragen würde.
  5. No one is doing what we’re doing. Diese Aussage nennt Guy: «Lief of clueless» also die Ahnungslosigkeitslüge. Eigentlich gebe den nur zwei Möglichkeiten: Entweder weiss der Unternehmer nicht wie man Google bedient um rauszufinden wer es schon tut oder es gibt keine Nachfrage für die Leistung und somit einen Grund, weshalb niemand anbietet ;).
  6. No one can do what we’re doing. In Verbindung mit der letzten Aussage ist klar, dass dem nicht so ist (zudem fällt die Aussage meist, wenn es schon vergleichbare Angebote gibt). Zudem ist ein solches Zeichen der Überlegenheit/Arroganz wohl kaum Grundlage für ein Geschäft, dass sich noch entwickeln muss.
  7. Hurry because several other venture capital firms are interested. Diese Aussage sollte wohl ein Gefühl der Knappheit erzeugen aber auch bei diesen Punkt ist (so/zu) viel Selbstsicherheit wohl kaum angebracht. Die Investoren kennen sich gegenseitig gut und werden sich absprechen.
  8. Oracle or big powerhouse company is too big/dumb/slow to be a threat. Wirklich? Ihr seid zu Zweit in einer Garage und meint, dass der Rest der Welt zu dumm ist um Euch das Geschäft wegzunehmen… einfach nur naiv.
  9. We have a proven management team. So was kann man sagen, muss es dann aber wirklich auch belegen können und bekannterweise ist die Vergangenheit ein schlechter Indikator für die Zukunft. Wenn denn alles so gut wäre, so bräuchte das Team kaum Geld (aber Geld würde ihnen von selbst zufallen).
  10. Patents make our product defensible. Nein, Patente schützen kaum (ausser vielleicht in Biotech). Zudem dauert die Anerkennung viele Jahre und wenn eine grosse Firma das Patent verletzen würde, so haben die mehr Zeit, Geduld und Anwälte um den kleinen Verteidiger abzuwehren. Good news: mit Patenten könne man bei seinen eigenen Eltern Eindruck schinden.
  11. All we have to do is get 1% of the market. Zwei Fehler: einerseits ist die Aufgabe 1% zu gewinnen schon schwierig genug und zudem will der Investor mehr als 1% hören. Ergänzung von mir: habe ich Lüge #2 gelesen, so wird rasch klar, dass 1% von eine Blödsinnszahl immer noch Blödsinn ist.

Von Jürg Stuker
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