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GMAIL als Filesystem

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Dass der Speicherplatz nie genügt, das kennen wir wohl alle. Da google mit seinem E-Mail-Dienst GMAIL (und seinem Ansatz «Don’t throw anything away») nun aber 1 GB gratis zur Verfügung, sei die Phantasie ein bisschen angeregt…

Das dachte sich auch Richard Jones und er schrieb auf Basis des LINUX Projektes AVFS: A Virtual Filesystem und libmail was Nettes: Eine Python Library die es erlaubt, GMAIL als Filesystem zu nutzen (eher für Techies geeignet ;-):

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Der deutsche Hoster GMX zog insofern nach, dass er sein gratis E-Mail nun auch 1GB beträgt und der Speicherplatz gleich via WebDAV angezapft werden kann. Das regt nicht nur die Phantasie aber auch den Markt an…

Und die ersten 5 Leute, die bis hier gelesen haben, kriegen kriegen von mir auf einen Kommentar zu diesem Post ein GMAIL account.

7 Kommentare

  • Gewonnen, gewonnen! Hurra, ich krieg einen Gmail Account. Yessss.
    Übrigens zu dem Thema: MSFT hat letzte Woche angekündigt, dass auch Hotmail mit der [Gratis-]Speicher-Kapazität hochgeht, und zwar auf 250 MB. Wird länderweise ausgerollt bis Ende 2004. Nachzulesen im Tagi von gestern.
    Gruss
    Urs

  • Da ich natürlich zu Deinen treusten Lesern gehöre, krieg ich doch sicher auch einen Account? 🙂
    Schon lustig, dass jetzt alle möglichen Leute ganz viele Zusatztools zu Gmail machen. Bin ja gespannt, ob Microsoft sein Hotmail auch so weit aufmachen wird.

  • @Andreas: Never, ever wird MS seine Plattformen so weit aufmachen (na ja, oder es wird zumindest lange dauern). Dazu müsste man dort erst einmal verstehen, dass man durch Offenheit gewinnt und nicht verliert. Wobei das eine Strategie ist, zu der sich ein Marktführer bekanntermassen schlecht durchringen kann. Er muss sich schliesslich gegen neue Ideen verteidigen, nicht sie begeistert aufnehmen.
    Das Problem ist aber ein viel tiefer sitzendes: Tatsächlich kommt momentan durch das Tinkering an offenen APIs von Web-Anwendungen (siehe http://notizen.typepad.com/aus_der_provinz/2004/08/die_zukunft_des.html) eine ungeheure Dynamik in die Software-Welt. Ich traue mich kaum von Paradigmenwechsel zu sprechen, weil das Wort so überstrapaziert ist, aber tatsächlich ist es wohl einer. Es sind einfach extrem viele Bastler am Werk, die über «lose Kopplung» (und das sind keine komplexen Schnittstellen sondern sehr simple REST-APIs) Anwendungen zusammenfrickeln. 99% davon sind Schrott. Aber 1% oder vielleicht 0,1% sind richtig gute Ideen. 0,1% von ein paar hundert Projekten im Jahr sind nicht viel. Aber durch die immer einfacher ansprechbaren Schnittstellen reden wir nicht mehr von ein paar hundert Ideen pro Jahr sondern von einigen 1000 oder blad einigen 10.000. Und dann wird es ganz andere Quellen für Innovation im IT-Bereich (zumindest Anwendungsideen) geben.
    An eine solche Dynamik kann sich ein Unternehmen wie Microsoft, das lange Jahre aus der Kraft des Monopols gespeist wurde (wie sonst kann man 30% Umsatzrendite machen?), schwerlich anpassen. Mal sehen, ob «schwerlich» tatsächlich «nie» heisst. Siehe auch http://notizen.typepad.com/aus_der_provinz/2004/06/webbasierte_sof.html
    Andere Unternehmen aber auch. Ich bin sehr gespannt, wie stark selbst das von mir sehr bewunderte (und ein wenig misstrauisch betrachtete) Unternehmen Google dazu in der Lage sein wird.

  • Bim Thema «Offenheit» kommt mir in den Sinn, was Systemanalysten bereits seit Jahrzehnten erzählen: Die Daten leben am längsten.
    Wenn nun der Lock-In mit Funktionen (SW) zu gering ist, lasst uns doch mal Daten sammeln. Und da ist google nicht von schlechten Eltern.
    Oder wie Peter O’Reilly sagt: «…the community needs to ‹Napsterize› the address book and the calendar, otherwise social software will ultimately lead our personal data to ownership by centralized players.»
    Open Software No Guarantee for Freedom

Von Jürg Stuker
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