Information Hiding: Auch bei ihnen Hause

Information Hiding (nicht die Anforderung an eine Schnittstelle gem. David Parnas) ist ein Ansatz, geheime Informationen nicht (nur) zu verschlüsseln, aber so zu verstecken, dass deren Transport nicht auffällt und daher kein Angriff darauf gestartet wird. Ein üblicher Titel wäre auch «Hiding Data in Data» oder das Fachgebiet der Steganographie.
Bei den Griechen gibt es in etwa so: Histiaeus hat seinem Meldeläufer das Haar geschoren und die Nachricht dann auf die Kopfhaut geschrieben. Danach Haare wachsen lassen und an den Wächtern unbemerkt vorbei. Oder auch bei der Belagerung von Sparte entfernte Herodot den Wachs von der Schrifttafel, schrieb auf das Holz darunter und deckte die Nachricht für die Übermittlung wieder mit Wachs zu (Quelle: Aelianus Tacticus, How to survive under siege). Eine sehr schöne Übersicht mit weiteren Beispielen bietet der Information Hiding Spezialist Fabien A. P. Petitcolas in seinem Paper Information Hiding: A Survey [pdf, 3,3 MB].
Und bei Ihnen zu Hause, könnte das etwa so aussehen:

(Quelle: http://www.eff.org/Privacy/printers/docucolor/)
Nicht sehr sichtbar, aber das ist ja das Ziel. Die Geschichte geht in Kurzform wie folgt: Peter Crean von Xerox erzählt öffentlich, dass Laser Drucker insb. Farbdrucker (in Zusammenarbeit mit den Behörden) seit etwa 20 Jahren (!!) eine eindeutige Seriennummer und ein Datum auf jedes ausgedruckte Blatt mit aufdrucken. In Holland und in den USA wurde solche versteckte Informationen bereits im Rahmen der Strafverfolgung angewendet.
Bald darauf hat EFF (Electronic Frontier Foundation) ein Whitepaper inklusive einem Test «für zu Hause» herausgegeben. Resultat ist, dass extrem viele Hersteller dabei mitmachen und natürlich eine Entschlüsselung des Systems.

Kaum das letzte Mal, dass wir so einen Sachverhalt antreffen werden…