Digital sozialisiert, Denker, Macher und Angel Investor.

asp reloaded (application service providing)

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Marc Benioff, der Gründer von Salesforce.com, war einer der ersten Grossen. Lange Zeit waren angestammte Manager befremdet, Kundendaten ausserhalb der eigenen (technischen) Kontrolle zu geben. Aber über den Erfolg muss man sich aus heutiger Sicht wohl nicht mehr streiten und der Benchmark ist anspruchsvoll. Aus dem Begriff asp (Application Service Providing) wurde halt wohl eher «Software as a Service».
Ein Beispiel, welche ich nun grad ein paarmal durchgespielt habe: «Google Apps for Your Domain” (natürlich Beta und noch gratis). In Kurz: E-Mail (2 GByte pro Mailbox) inkl. POP-Zugang [technisch GMail], Instant Messaging [technisch Google Talk] und ein Online Kalender [technisch Google Calendar] unter ihrer eigenen Domäne also beispielsweise namics.com.
Das Ganze ist bis rund 50 Useraccounts (mehr braucht einen manuellen Bewilligungsprozess der rund einen Tag dauert) in 15 Minuten beantragt und konfiguriert! Danach dauert es max. 30 Minuten bis der Dienst aktiv ist und da die DNS-Einträge von Google aus Missbrauch geprüft werden, gibt es für die Funktionen E-Mail per Web zu verschicken eine Wartefrist von max. 48 Stunden (POP3 tut schon).
Danach empfangen und senden Sie E-Mail unter Ihre(n) Domäne(n) (Google Webmail mit eigenem Login-Screen und/oder POP3-Clients wie Outlook), haben einen Online Chat (Google Talk resp. Jabber Client), Kalender etc. Zusätzlich Mailinglists, Mail Alias, Catch-All Adresse, Upload von Useraccounts per CSV, (auf Wunsch) in der Gruppe geteilte Userverzeichnisse… Und das alles gratis oder sobald der Dienst kostet sicherlich für attraktive Konditionen.
Und weshalb schreibe ich erst jetzt… den Dienst gibt es schon einige Zeit? Gerade heute bin ich darüber gestolpert, dass der Weblog-Dienst von Google (www.blogger.com) nun auch Weblogs unter der eigenen Domäne zulässt. Also lässt sich der Dienst einfach weiterdenken mit Writely (aka Google Dos), Google Spreadsheets u.s.w. ein komplette Weboffice. Auch Domänenreservatinen verkauft Google gleich mit (über Godaddy). Wenn ich eine kleine Firma wäre….
PS: Spannend ist vor allem zu sehen, in welche Bereichen in den USA Wagniskapital für IT-Startups investiert wird. Raten Sie: «Software as a Service». Das könnte durchaus auch Firmen wie SAP zu denken geben (z.B. NetSuite)…
PPS: Hier noch ein «Postimonial» einer Uni: Like Technology From An Advanced Alien Culture…

4 Kommentare

  • … wenn Du eine kleine Firma wärst, würdest Du all Deine Daten einem amerikanischen Anbieter anvertrauen, sprich unter anderem gemäss Verträgen nach amerikanischem Recht und völlig anderen rechtlichen Grundsätzen in entscheidenden Gebieten wie Steuern und unlauterer Wettbewerb?

  • Ich hatte mir überlegt über das Problem «Daten in den USA» zu schreiben…
    Dennoch bleibe ich dabei, dass ich in meinem E-Mail keine so kritischen Daten hätte, dass ich diese nich doch Google überlassen würde.
    Wenn wir ganz ehrlich sind, sind die Daten bei uns in den meisten Fällen gleich unsicher… ich denke da an Passwort die am Bildschirme kleben, an Backupbänder die rumliegen, an den Admin der alles sieht, an die Aufbewahrungspflicht von Internetprovider (nur Header), öffentliche W-Lan Netzwerke, Internet Kaffees oder auch an Social Engineering…

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