Schlechter als ein Entscheid gegen einen Dialogkanal ist mangelnde Neugier und damit verbunden, die fehlende Entscheidungsgrundlage. Was ich in der Folge über den Einsatz von Twitter bei namics sage, stimmt jetzt und heute. Möglicherweise ändert es sich schon morgen (auch dann werde ich er erzählen) und Twitter landet dann auf dem Friedhof der gemachten Erfahrungen.
Zwei Facetten sind mir wichtig: 1) „Fail early, fail often» und 2) wir beraten aufgrund von Erfahrung und nicht auf Basis von gelesenen Sekundärquellen. Als Struktur nutze ich in der Folge die Fragen von Jeremiah Owyang: 7 Questions Some Brands Are Asking About Twitter.
1. Should we create multiple accounts for different divisions? How should we name them? How should the content be different?
Das hat wohl mit der Grösse einer Firma, mit der Fragmentierung (und der Anzahl) Leser („Followers») zu tun. Bei der Grösse von namics und der übersichtlichen Anzahl an Followern ist ein einzelner Account auf jeden Fall genügend. Hätten wir mehrere (Produkt)marken, so hätten wir wohl mehrere Accounts.
2. Is it ok to just tweet out news on our main corporate account? Or should we be conversational?
Auf jeden Fall dialogorientiert (conversational). Eine Einwegkommunikation wäre wie eine Kontaktadresse für Kunden, die nicht beantwortet wird! Da der Feed bei uns von mehreren Menschen gefüttert wird, nehmen wir den nachfolgenden Dialog ab dem privaten User auf. Dies mit dem Ziel, dass der Absender als Mensch so schnell wie möglich sichtbar wird… sonst wäre ein „namics-Feed» hinderlich: Dialog entsteht zwischen Menschen.
Wir überlegen uns immer noch, ob wir überhaupt keine namics-Account wollen aber die ganze Kommunikation über die verschiedenen Mitarbeiter-Accounts laufen lassen und diese über einen Aggregator zusammenziehen.
3. How do we get our corporate reps (sales, product teams) to use this tool, and be conversational?
Bei uns war es umgekehrt. Ein paar Dutzend Menschen bei namics waren bereits aktiv auf Twitter, inklusive @sufranke (Verantwortlich für Kommunikation und PR) und @jstuker (ich als CEO). Der namics-Account folgte später.
Sonst müsste mal wohl mal bei Nutzen anfangen… ein interessanter Augenblick war die von uns organisierte Konferenz „Europäisches Accessibility Forum». Dort erzeugten Twitter-User hunderte von Nachrichten, welche die Konferenz massgeblich wertvoller machten. Auch bei der Vor- und Nachbereitung spielte Twitter eine wichtige Rolle spielte.
4. Should we follow folks? If so, what’s the protocol? Should we only follow folks that follow us? We don’t want to appear like ‹big brother›
Zu beginn sind wir niemandem gefolgt und dann las ich diesen Kommentar hier von @Frederika
http://twitter.com/Frederika/status/1401605962
Also begangen wir, unseren Lesern zu folgen. Eigentlich ist es logisch, denn Wertschätzung hat mit Aufmerksamkeit zu tun. Nicht folgen tun wir Accounts, welche offensichtlich Spam/Republikation/Links rumschiessen und solche, die Followers sammeln.
Das mit dem «Big Brother» verstehe ich nicht, schliesslich wollen die Leute auf Twitter, dass sie gelesen werden.
5. What are the tools to use to manage multiple authors/tweeters?
Diese wählt jeder Autor selbst. Ich selbst nutze twhirl auf dem PC und dem Mac, twibble auf dem Handy und häufig auch das Webfrontend von Twitter.
6. How can we find other examples of B2B twitter examples?
Augen aufmachen?
7. How should we brand our Twitter backgrounds images?
Was für eine wichtige Frage 😉 Um den Account schnell zu erkennen (und ncht private Nachrichten bei namics reinzuschreiben) habe ich mal ein Bild mit dem Allerwichtigsten bei namics hochgeladen: Mit Menschen.
Und hier geht es weiter: http://www.twitter.com/namics
Twitter für Firmen? Die Antwort für namics.
T
Was ich irgendwie immer noch nicht verstanden habe – wofuer ist Twitter eigentlich gut? 🙂
@Marcel. Dazu habe ich auch keine Aussage gemacht 😉 Solange aber Leute mitlesen, stelle ich doch gerne Infos (resp. Links zu Infos) zur Verfügung.
Haha, gefaellt mir die Antwort …
mir gefällt die liste ebenfalls…
hallo Marcel, für mich ist Twitter ein direkter Kommunikationskanal, wo tatsächlicher Austausch stattfindet, man lernt von einander, gibt Feedbacks, ich bin näher bei Menschen, obwohl ich sie nicht sehe, sie (oder ich) verteilen Infos (wenn sie sie wertvoll finden!) an eigene Follower. Und zwar SCHNELL.
Ein Beispiel: letztens hab ich über eine Kunstaktion der bloggenden Sparkasse (http://martin-luther-platz.de) getwittert, nach 7 h rief ein Redaktor vom Lokalfernsehn dort an und filmte die Aktion. Hätte er eine Nachricht von der PR Agentur auch verfolgt? Keine Ahnung.
Hier tauschen sich Menschen aus, keine schöngefärbten Marketing-Infos. Solche werden als Spam geoutet. Gefällt mir.
Sehr gute Antworten. Kann ich nur voll und ganz zustimmen. Interessant finde ich auch den Ansatz, die Mitarbeiter einfach unter ihrem eigenen Account twittern zu lassen und als Firma einfach eine große Klammer drum zu machen. Ob dies bei Unternehmen funktioniert, die nicht aus der Medienbranche (die bei Twitter besonders aktiv ist) kommt, bezweifel ich aber. Leider!
Ich würde gerne noch einige konkrete Anwendungsfälle beisteuern: http://conception-blog.com/einsatzgebiete-von-microblogging-in-unternehmen-teil-1-von-4/2009/