Digital sozialisiert, Denker, Macher und Angel Investor.

Alle User sind Autoren im Intranet (Dialogorientierung)

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Eine Serie über die Lösungsaspekte unseres Intranets: 1) Drei gleichberechtigte Sichten, 2) Alle User sind Autoren (Dialogorientierung) und 3) Freiheit beim Informationszugang so wie in der Übersicht skizziert. Hier zum Punkt 2.
Wenn Kollaboration das Ziel ist, so gilt es — zusätzlich zu zwei folgenden «technischen Aspekten» –, einen sehr wichtigen kulturellen Aspekt in den Griff zu bekommen: Abwesenheit einer fachlichen Hierachie. Oder Respekt für unterschiedliche Wertesysteme und Denkmuster.
Alle Beteiligten müssen dauernd um das beste Resultat kämpfen wollen und dabei kann fachlicher Input nicht mit hierarchischer Unterordnung oder mit Titel-Seniorität vermischt werden. D.h. jeder darf den Eintrag «des höchsten Chefs» oder des «Ober-Gurus» abändern und damit eine Verbesserung anstossen. Oder, philosophischer ausgedrückt: «Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere recht haben könnte.»
Technisch muss es zudem genügend einfach sein, für alle User Änderungen anzubringen (Usability) und alle User müssen die enstprechenden Berechtigungen haben. Da nicht vorhersehbar ist, was wo verlinkt werden soll (das ist einer der Leistungen der «Mitarbeiter-Community»), ist es am parktikabelsten, dass alle User auf alle Inhalte berechtigt sind. Die Versionierung der Änderungen und die Abgabe des Users stellt die Nachvollziebarkeit sicher und verhindert Vandalismus.
Da es Überwindung braucht erstmals neue Seite anlegen, war unsere Hypothese, dass die auf jeder Seite omnipräsente Kommentarfunktion so eine Art Einstiegsdroge darstellt. Nach ca. 6 Wochen der Nutzung zeigt ich wöchentlich das wiederkehrende Bild.
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Auf rund 8000 Lesezugriffe pro Tag (auf 280 Mitarbeiter) werden zwischen 200 und 300 Seiten angelegt oder verändert, es werden rund 50 Kommentare verfasst und etwa 15 Blog-Posts geschrieben (heissen «News»).
Also deutlich mehr Leute wagen sich «direkt an Seiten» ohne den Weg über Kommentare zu gehen. Auch interessant und für Wikis typisch ist, dass Leute gewisse Rollen übernehmen. Einige kümmern sich um Darstellungs- und Tippfehler, andere um Verlinkung u.s.w.
Genau das macht Kollaboration aus und schafft den Nutzen. Die Leute kommen zu den Aufgaben und nicht umgekehrt.

2 Kommentare

Von Jürg Stuker
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