Digital sozialisiert, Denker, Macher und Angel Investor.

Liveshopping bei Reto (Malte Polzin von Brack.ch / Daydeal)

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Die Idee, Ware rar zu machen und so an Reflex-Instinkte zu appellieren, ist im Internet verbreitet und auch in der Schweiz gibt es einige. Heute Abend spricht der Marketing-Leiter von Daydeal Malte Polzin beim Internet-Briefing über seine Erfahrungen.
Für den Lacher zu Beginn sorgt Malte mit der Folie 2 von «What the F**K is Social Media: One Year Later»: Social Media is like teen sex…. Dann ein Schweif zur Tatsache, dass sich Kunden beim Kauf auf Online-Aussagen verlassen und noch das „Cluetrain-Manifest»…. Hoffentlich geht es bald mit Inhalt los. Nein, noch nicht… nun kommen noch die LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability).
Nun also: Die Einflussfaktoren von Social Commerce:
– Erlebnis / Spass
– soziale Interaktion
– monetäre Anreize
– Preis der Produkte
– Individualisierung
– Angebot
– Kollaboration
– Vertrauen / Authenzitiät
Hmmm… und was hat das alles mit Social Commerce zu tun? Aha: Der Vortrag handle auch vom «traditionellen eCommerce». Also noch die Treiber:
– Crowd Sourcing (Tausbörsen, Join Shops, Affiliate Stores und Open Innovation)
– Live / Event Shopping (One Day Deal, Peny Auctions, Rev. Click Auctions, Club Shopping und Visual Shopping)
– Individualität (Mass Customization)
– Mobilität (Mobile Commerce)
Die neuen Hebel im eCommerce sind nicht nur die Features (Kommentare, Tagging, Bewertungen etc.) aber auch Tools (API, Social Bookmarks, Einbidung von Netzwerken etc.) und die genannten Konzepte. War das nicht eine Wiederholung?
Endlich: Live Shopping. Was ist es?
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Eine reduziertes Angebot, zeitlich begrenzt und „preisorientiert». Der erste Live-Shop sei Woot in den USA und ist bereits 2004 gestartet. In der Folge wurde entlang von Produktgruppen / Zielgruppen vertikalisiert. Interessant ist, dass die Plattform viele statistische Angaben zur Community und zum Angebot öffentlich publizieren. An einem Tag werden auf dem Plattforen bis zu 50’000 Einheiten von ca. 40 Produkten Produktes verkauft!
In Deutschland sind es Vertreter wie guut.de, ibood.de oder ZackZack.eu sowie Syndikatoren drum drum wie Liveshopping aktuell.
Was sind wichtige Erfolgsfaktoren für Liveshopping seien: Die Eignung der Zielgruppe (Community Bezug), ein originelles Konzept, ein originelles Produkt, ein attraktiver Preis (nicht nur Preis!) und ein virales Design.
Warum eigentlich DayDeal?
Etwas „Neues», Frequenz erzeugen, neuen Kunden ansprechen, Spass (??) und eine Community aufbauen. Für den Besitzer eines IT-/ Tech-Shops mit 20’000 Produkte, wo Fakten und Preis zählen, ein revolutionärer Ansatz. Zudem kann auch mit neuen Produkten experimentiert werden. Und, da der Auftritt unter einer anderen Marke geschieht, bestehen mehr Freiheiten bei der Vermarktung. Ein wichtiges Element seien dabei die Videos, bei welchen auch „viel ausprobiert werden». Verkauft wird „alles» (so auch mal ein Bike, ein Gummiboot oder eines Dose „Kägi Fret») – spannende Sachen werden teilweise direkt aus China importiert!
Um den offenen Charakter beizubehalten, ist es möglich, Kommentare ohne Registrierung zu hinterlassen. Nicht erwünschte Texte werden nachträglich gelöscht um die Geschwindigkeit hoch zu halten. Nicht erlaubt sind Verweise auf Konkurrenten, sehr wohl aber Kritik am Produkt, welche den Abverkauf beinflussen (können).
Problematisch seien Produkte, welche zu schnell ausverkauft sind. Also wie werden die Verkaufsmengen bestimmt? Glasskugel! Aussage: Es werden ordentliche Mengen angeboten und alles liege vorab im eigenen Lager und wird auch von dort ausgeliefert.
Der Kommunikationsmix ist wie die Produkte selbst: „Wir machen alles». Das gilt nicht nur für DayDeal aber auch für den „Muttershop» www.brack.ch. Also gibt es Inserate (Print), Banner, Radio-Spots, Twitter, Facebook etc. So auch Sponsoring vom Argovia Fäscht, Live-Verkauf auf der Strasse oder ein
neuer Versuch (diesen Samstag) mit dem Racingday. Auch ein Newsletter mit 5000 Abonnenten und einer Öffnungsrate am Wochenende von bis zu 70% gibt es.
Zahlen werden keine genannt aber zumindest eine Grafik mit Page Impressions.
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Ausblick? Bleibt alles Geheimnis… so wie die Zahlen (Frage aus dem Raum: „Weshalb schämen Sie sich, die Zahlen zu nennen?»).

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Von Jürg Stuker
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