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Geschäftsnutzen dieses Weblogs (und wo es gratis Schokolade gibt)

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Die folgende Geschichte hat mit Liebe, Schokolade und vergessender Internet-Tugenden zu tun.
Stellen Sie ich vor, Cailler verschenkt Schokolade und baut dazu eine sehr aufwändige Website. So eine Geschichte gehört der Welt erzählt — oder in der Sprache der Klassik: Gehört beworben. Es ist das Jahr 2009, die Onine-Werbung ist geschaltet und ein «kleiner Blogpost», gratis und in 15 Minuten geschrieben, generiert (mindestens) 347 Leads die zu 80% konvertiert werden können. Alle bezahlten Online-Kampagnen waren damals (auch in absoluten Zahlen) weniger erfolgreich. Mit über 500 Leads noch erfolgreicher als der Namics Weblog war nur das Schnäppchenportal www.radin.ch inkl. deren Blog — auch gratis. Zum Glück gibt es noch viele User, welche die URL offline abtippen, die Homepage www.nestle.ch und die Google-Suche die auch Leads schickt.

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(Abbildung: Referrers auf die Valetins-Site im Januar 2009)
Nun ist 2010 (Schleichwerbung: hier noch unser Kalender auf Flickr), ich hatte die Aktion vergessen und alle hatte Zeit, aus der Vergangenheit zu lernen. Plötzlich melden sich Menschen mit Kommentaren auf dem damaligen Blogpost, welche die geschenkte Schokolade Online suchen. Da ich von nichts weiss, antworte ich zuerst falsch und begab mich später auf die Suche nach der Geschenksite für das aktuelle Jahr.
Weder auf www.nestle.ch noch auf www.cailler.ch finde ich Hinweise zur Aktion. Und auch Google ist ratlos. Also lasse ich die Geschichte liegen. Doch nun erwacht der Blogpost aus dem Januar 2009 mit über 2000 Visits wieder zu neuem Leben, da dieser (offensichtlich?) der attraktivste Treffer ist, den es zur breit angelegten Geschenksaktion gibt (oh, sorry, wahrscheinlich habe ich die Print-Werbung vergessen).

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(Abbildung: Visits auf die Blog-Post aus dem Jahr 2009 in der aktuellen Woche)
Und nun? Für mich nicht nur unverständlich aber eine Kommunikations-GAU, dass sich interessierte Kunden bei mir auf einem Bog-Post aus dem Jahr 2009 melden müssen, da die offiziellen Websites nach einer Reklame in der Coop-Zeitung es verpassen, die Kunden an den richtigen Ort zu lenken. Bei www.cailler.ch wurde zudem mit einer Flash-Site mehr Wert auf Schein gelegt also auf den (bekannten Fakt), dass Nutzer über Google kommen und auch eine AdWord, welches den Misstand beheben könnte gibt es nicht. Für eine Kampagne die hundertausende von Franken kostet, wurde jegliche vernünftige (oder zumindest auffindbare) Online-Kommunikation vergessen. Resp. mach ich diese mit meinem Blog-Post und ich frage mich, wieviel Schokolade ich dafür wohl bekommen werde 😉
So, fertig sinniert und wer nun gratis Schokolade von Cailler verschenken will, der klicke die gut zu erratende Flash-Site (mit einem schrägen Treffer in Google): http://frigor.cailler.ch

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Von Jürg Stuker
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