Digital sozialisiert, Denker, Macher und Angel Investor.

Communities und Social Applications [Vortrag]

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Henning zeigt einerseits viele Beispiele des sozialen Webs, legt aber auch eine starken Fokus darauf, dass soziale Zusammenhänge Offline existieren: Das Internet ist menschlich. Es ist von Menschen für Menschen.
Da „Menschen nicht auf einer Insel leben» sind Menschen nicht nur physisch zusammen, aber treffen sich „Meta-Orten», wo es keine geographischen Grenzen gibt. Die Grenzen sind als Sprache oder Kultur spürbar, und Grenzen zwischen restriktiven Services werden stärker wahrgenommen als Landesgrenzen.
Nun kommen einige Schweizer Beispiele wie Maggi, bei denen es auf Codecheck sehr wohl eine Community gab (die beispielsweise über das neue Rezept diskutieren). Wusste Maggi das und wäre es besser die eigene Site dazu bereitzustellen?
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Nun noch ein bisschen Facebook ,Wikipedia und Flickr… immer mit der Frage ob diese relevant sind für die Schweiz. Was meinen sie ist die Antwort? Was sind die Stichworte von/für Communites: Kontakt, Unterhaltung, Bindung, Vertrauen, Sinnlichkeit, Erfahrung, Teilen, Mitteilen, Lernen und Mitmachen. Zu beachten gilt es:
Bedürfnisse: Die Bedürfnisse sind real, sie können nicht künstlich gezüchtet werden.
Authenzität: Die Glaubwürdigkeit der Erfüllung eines Bedürfnisses ist genauso wichtig.
Nun das Spiel mit einer erfundenen ad hoc Community „sooper» die Geschichte kann ich schlecht mitschreiben… funktioniert aber ganz gut.
Dann wieder ein spannendes Beispiel Get Satisfaction gleichzeitig eine Meckerwand und Hilfstelle: People-Powered Customer Services.
Und nun noch Spielregeln:
1) Verhalten
Gehen Sie von Bedürfnissen von Menschen aus. Erforschen Sie das echte Verhalten ihrer künftigen Community. Am besten fahren Sie, wenn Sie ihre Plattform um ein Bedürfnis herum bauen, wie Musik, Mitteilen, Unterhaltung, Erlebnis, Freundschaft, Liebe, Reisen, Genuss, Ruhe, Erfolg im Beruf oder privat.
2) No Nerds
Die erfolgreichsten Social Applications bauen auf einfache, elementare Erlebnisse. Es muss einen Grund geben, warum einige Leute immer wieder zu Facebook zurückkehren. Der menschliche Austausch, der Unterhaltungswert von «ich habe an dich gedacht» ist genauso stark wie unser Drang, immer wieder E-Mail abzurufen.
3) Leidenschaft
Was macht den Reiz für Menschen aus, sich auszutauschen? Gehen Sie davon aus, was Sie gerne in ihrem Leben machen. Es geht nicht um Hobbies, sondern um Motivation. Was bewegt Sie? Was finden Sie toll? Was regt Sie auf? Dies sind Faktoren für Mitteilungsbedürfnis.
4) Gehalt
Geben Sie den Menschen Raum, sich zu verwirklichen. Als Community-Plattform sind Sie die Institution, die Raum gibt (Enabler). Sie sind die Bühne und die Leute führen ihre eigene Produktion auf. Der Inhalt ist es, der Ruhm für Ihre Bühne bringt.
5) Offenheit
Als Marke werden Sie von Menschen wie ein Mensch behandelt. Man erwartet von Ihnen, dass sie keine Barrieren schaffen. Dadurch werden Menschen zu loyalen Markenträgern.
6) Ehrlichkeit
Verkaufen Sie ihre Community nicht für dumm. Nehmen Sie sie ernst. Seien Sie ehrlich und
konzentrieren Sie sich auf das Verhalten von Menschen, nicht auf ihre eigenen Motivationen. Versuchen Sie nicht, die Community auszunutzen.
7) Selbstorganisation
Keine Bevormundung. Lassen Sie ein Stück Freiheit, und geben Sie Selbstkontrolle eine Chance. Anstelle die totale Kontrolle aufzuzwingen ist es besser gegebenenfalls zu regulieren. Kontrollen bilden Barrieren, aber loyale Mitglieder einer Community verteidigen ihr Territorium mit Leidenschaft.
Hier die Präsentation: Communities und Social Applications [pdf, 6.5]

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